Braunes Langohr

Das Braune Langohr ist im gesamten Untersuchungsgebiet weit verbreitet und häufig. Die Art besiedelt viel unterschiedliche Quartiere wie Baumhöhlen, Nistkästen, Scheunen, Kirchendachböden, Dachverschalungen und Holzverschalungen an Häusern. Die Art bildet in der Regel nur kleinere Wochenstuben von 2 bis max 50 Tiere und lebt sehr leise und versteckt in Spalten. Das Jagdverhalten der Langohren ist ebenfalls sehr heimlich. Als sogenannte leise Flüsterer, die nahe am Gebüsch jagen, sind sie über Beobachtungen und Detektorkontrollen schwer im Gelände zu finden. Aufgrund dieser Lebensweise ist von dieser Art sicher nur ein kleiner Teil der Gesamtpopulation zu finden. Trotzdem ist das Braune Langohr eine der häufigsten Arten im Untersuchungsgebiet. Es ist aus oben genannten Gründen mit einer deutlich höheren Anzahl zu rechnen. Offenbar sind die Langohren nicht unbedingt an Wald gebunden. Das Braune Langohr ist in den Hochlagen ebenso zu finden wie im Dungau. Bei den Braunen Langohren kann von einem positiven Entwicklungstrend ausgegangen werden. Es wurden in den letzten 10 Jahren 15 Kirchen mit Kolonien neu besiedelt. Der positiven Entwicklungstendenz steht eine große Zahl an Kirchenrenovierungen gegenüber, die eine Neubesiedelung mit Langohren unmöglich macht. Das Braune Langohr wird wegen seiner heimlichen Lebensweise auch selten entdeckt und fällt deshalb unbeabsichtigt Renovierungen zum Opfer. In Winterquartieren ist das Braune Langohr regelmäßig anzutreffen; besonders im Silberberg, wo die Tiere auch intensive Balzflüge durchführen. Häufig war es in den Sommerquartieren nicht möglich Braune und Graue Langohren mit Sicherheit zu unterscheiden. Es wären hierzu sehr viel aufwändigere Fangmaßnahmen notwendig gewesen. Die Karten stellen nur die sicher bestimmten Arten, nicht aber die Plecotus spec. dar.

Vorkommen in Tschechien

Auch in Tschechien besiedelt das Braune Langohr alle Habitattypen und ist praktisch überall verbreitet. Hier wurde ebenfalls ein langsamer Individuenzuwachs festgestellt. Diese Beobachtungen stammen jedoch aus den Winterquartierkontrollen.