Fransenfledermaus

Diese Art ist überall verbreitet jedoch mäßig häufig anzutreffen. Einer der Gründe liegt sicher an der sehr variablen Quartierwahl dieser Art. Sie kann in Baumhöhlen, Kirchendachböden, Scheunen, vor allem aber in Hohlblocksteinen, manchmal zusammen mit Kolonien von Braunen und Grauen Langohren, vorkommen. Die Koloniegrößen betragen bis zu 60 Tiere. Die meisten Quartiere dieser Art sind nicht so einfach zu entdecken und geben wenig Anlass zu Konflikten. Fransenfledermäuse sind häufig in landwirtschaftlichen Anwesen anzutreffen wo sie regelmäßig in den Viehställen jagen. Deswegen können sie auch sehr unnatürliche Bereiche (z.B. Gäuboden) besiedeln. Häufig wurden jedoch auch Quartiere in Gewässernähe und fliegende Tiere über den Gewässern beobachtet Die Fransenfledermäuse können auch Kästen oder sogar Baumhöhlen besiedeln. Solche Quartiere sind noch schwieriger zu finden und in dieser Erfassung deshalb unterrepräsentiert. Man muss also von einem weitaus höheren Bestand dieser Art im Untersuchungsgebiet ausgehen. Fransenfledermäuse wurden häufiger schon tagsüber jagend in Viehställen gesehen, vor allem wenn im Sommer und Herbst Kaltwetter - Perioden sehr lang waren. Oft wurden die Tiere bis in den September hinein in den Hohlblocksteinen oder Viehställen beobachtet. Diese Art lebt dort sehr unbemerkt, der herabfallende Kot wird öfter für Rattenkot gehalten. Die Quartiere werden deshalb manchmal verschlossen oder verputzt. Die Tiere sind in diesem Fall unmittelbar bedroht und könnten eingeschlossen werden. Beratungsgespräche führten in jedem Fall dazu, dass die Öffnungen in denen die Fledermäuse leben, offengehalten wurden. Diese Fledermausart ist beliebt, die Quartierwahl bietet wenig Konfliktpotential und die Menschen erleben die Fledermäuse unmittelbar als nützlichen Fliegenfänger im Stall. In den Winterquartieren sind die Fransenfledermäuse - außer im Silberberg - als Einzeltiere zu beobachten.

Vorkommen in Tschechien

In Tschechien wird ebenfalls mit einer Zunahme der Bestände gerechnet. Auch hier wurden ca. 50-köpfige Sommerkolonien in Kirchen, hinter Balken in Gebäuden und in Baumhöhlen, häufig in der Nähe von Gewässern beobachtet. In Tschechien werden Felsspalten als Quartiere erwähnt, dieser Quartiertyp konnte in Bayern noch nicht festgestellt werden, er wird hier jedoch auch ein Zusammenhang mit Balz- und Winterquartieren vermutet. Die in Tschechien häufige Frühjahrs- und Herbst- Beobachtung von Tieren in großer Höhe und waldreicher Gegend im Sumava konnte im Bayerischen Wald bisher nicht bestätigt werden.