Graues Langohr
Das Graue Langohr ist insgesamt seltener und kommt im Untersuchungsgebiet auch seltener vor als sein Zwillingsvertreter. Das Graue Langohr ist wie das Braune Langohr aufgrund der heimlichen Lebensweise schwer zu finden, deshalb ist hier auch eine hohe Dunkelziffer zu vermuten. Das Graue Langohr hat jedoch eine erstaunlich große Verbreitung im Donauraum wo diese Art recht häufig vorkommt, manchmal sogar häufiger als das Braune Langohr. Es finden sich sehr oft auch gemischte Vorkommen in einer Kirche. Es bilden sich separate Gruppen. Beide Arten in einer Gruppe wurden bisher nicht beobachtet. Auffallend ist das Vorkommen in Münster (Landkreis Straubing-Bogen). In der neueren Kirche befindet sich eine Wochenstube des Braunen Langohrs, in der alten Kirche und jetzigen Leichenhaus befindet sich eine Wochenstube des Grauen Langohres. Die beiden Arten wechseln in den Quartieren hin und her, so dass in beiden Quartieren beide Arten regelmäßig vorkommen. Dieses Verhalten erschwert die Unterscheidungsmöglichkeit der beiden Arten ebenfalls beträchtlich. Um alle Langohrvorkommen genau zu bestimmen sind daher intensive Kontrollen erforderlich, die von der Autorin derzeit nur eingeschränkt, und von den Betreuern nicht geleistet werden kann. Vorkommen des Grauen Langohrs wurden bis in die Mittleren Lagen des Bayerischen Waldes beobachtet, Wochenstuben wurden meistens in den Tieflagen des Donauraums aber auch in Viechtach und in Regen gefunden. Diese Art gilt als wärmeliebend und ist auch in der Quartierwahl deutlich eingeschränkter als das Braune Langohr. Die Art kommt z.B. nicht in Baumhöhlen oder Nistkästen vor. Nachweise aus den Hochlagen - so wie beim Braunen Langohr - bestehen bisher nicht. Das Überwinterungsverhalten dieser Art im Untersuchungsgebiet ist nicht geklärt. In den kontrollierten Winterquartieren ist diese Art nicht zu finden, lediglich in trockneren Kellern konnten Einzelbeobachtungen gemacht werden. Es wird vermutet, dass diese Art in den Kirchendachböden des Donauraums überwintert.
Vorkommen in Tschechien
In Tschechien wurden das Graue Langohr ebenfalls hauptsächlich in den tieferen Lagen bis in die Mittellagen gefunden. In den tieferen Lagen haben die Grauen Langohren ihren Verbreitungsschwerpunkt und kommen vor allem in der Nähe von größeren Städten vor. Die in Tschechien beobachtete leichte Abnahme der Bestände konnte in Bayern nicht beobachtet werden.