Fledermausschutz im Wald
Typische Waldfledermäuse halten sich das ganze Jahr im Wald auf und besiedeln hauptsächlich Laubbäume. Alternativ können auch Vogelnistkästen, Fledermaushöhlenkästen oder Flachkästen angenommen werden. Winterschlaf halten die Tiere aber nur in dickwandigen, frostfreien Baumhöhlen. Kästen ersetzen keine Baumhöhle, es ist deshalb notwendig, möglichst viel starkes Altholz (das weit über das Umtriebsalter hinausgeht) aus der Nutzung zu nehmen und Todholz stehen zu lassen. Folgende Maßnahmen sind für Waldfledermäuse sinnvoll:
- Belassung von geschädigten Bäumen und Todholz mit Höhlen/Spalten aller Art und abstehender Baumrinde (mind. 5/ha)
- Keine Nutzung von dickwandigen Altbäumen und Bäumen mit Krüppelwuchs als „Quartierbaumanwärter“ (mind. 5/ha)
- Förderung des Laubholzanteils, Herausnahme von Fichtenverjüngungen
- Belassung und Förderung natürlicher/naturnaher Waldränder
- Anbringung von Flachkästen an Forsthütten, jagdlichen Einrichtungen und starken Bäumen
- Anbringung von Fledermaushöhlenkästen an starke Bäume in exponierter freier Lage
- Wenn bei Baumfällarbeiten Fledermäuse gefunden werden, dann bitte sofort Hotline anrufen!
Fledermäuse können in den Sommermonaten Fledermauskästen als Ersatzquartier nutzen.
Jagdkanzeln sind sehr gute Plätze, um Flachkästen anzubringen.
Fledermauskästen sollten möglichst hoch gehängt (Minimum 2 m Höhe) und 3-5 Stück sollten zusammen in einem sichtbaren Areal angebracht werden. Davon sollten Kästen sowohl in der prallen Sonne (Südlage) und im Halbschatten (Ostlage und Westlage) hängen. Wichtig ist ein freier Anflug, der durch keine Hindernisse - wie z.B. Äste - gestört wird.
Günstige Lagen für die Anbringung von Nistkästen sind:
- Waldwege, Waldränder, Lichtungen
- Gewässerränder aller Art
- südlich exponierte, locker bestandene Berghänge und Berggipfel
- besonnte Hallenwälder und Altersklassenwälder, v.a. Laub- und Mischwald
- Laub- und Mischwälder mit fehlenden Baumhöhlen
- Laub- und Mischwälder mit nachgewiesenen Fledermausvorkommen